| Newsartikel22.10.2022 Bamberg bekommt das Label "Fahrradfreundliche Kommune"Seit September ist es nun offiziell: Bamberg ist in die „Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK)“ aufgenommen worden und darf sich als fahrradfreundliche Kommune bezeichnen. Eine Bewertungskommission, bestehend aus Vertreter*innen der Obersten Bayrischen Baubehörde, der AGFK sowie dem ADFC-Landesverband Bayern, haben die Aufnahme der Stadt Bamberg in die AGFK nach der sogenannten Hauptbereisung Bambergs befürwortet.
Damit ist ein Meilenstein in einem Prozess erreicht, der mit der Vorbereisung im Jahr 2018 begonnen hat. Wir als ADFC vor Ort sehen diese Auszeichnung erstmal positiv. Wichtig ist aber, dass diese Zertifizierung nicht als Marketinginstrument missbraucht wird, sondern als Ansporn noch besser zu werden, gesehen wird. Es ist zu hoffen, dass durch die Mitgliedschaft ein Austausch zu anderen Kommunen in Gang kommt, im Idealfall ein Wettbewerb um Best practice Lösungen. Dass mit der Auszeichnung in Bamberg noch kein Fahrradparadies herrscht, ist uns bewusst. Wir haben auch in einer kritischen Stellungnahme der Kommission im Vorfeld verdeutlicht, dass in Bamberg die politische Bereitschaft, den Radverkehr zu fördern, in manchen Teilen des Stadtrates nicht vorhanden ist.
Aber auch die Kommission hat in ihrem Votum deutlich gemacht, wo in Bamberg noch Verbesserungsbedarf herrscht:
- Die Beschilderung der Cityrouten nach aktueller Netzplanung
- Die bestehenden Fahrradstraßen müssen besser vernetzt werden; eventuell Fahrradzonen einrichtet werden
- Es fehlt ein Fahrradverleihsystem
- Winterdienst auf Radwegen ab 8 Uhr ist nicht ausreichend für den Alltagsverkehr
- Besserer Austausch mit dem Landkreis.
Dass dennoch die Aufnahme in die AGFK befürwortet wird, liegt u.a. am hohen Radverkehrsanteil, an der Bereitschaft der Stadt, an Verkehrsversuchen teilzunehmen (z. B. Grünpfeil), der Anbringung des neuen Überholverbotsschildes in der Moosstraßenunterführung und an der guten touristischen Beschilderung.
© ADFC Bamberg, 22.10.2022, Harald Pappenscheller | |