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02.11.2015
Landkreis Bamberg macht bei der AGFK-Mitgliedschaft Rückzieher

Interessanterweise nur aus der lokalen Presse erfuhr man vor kurzem, dass der Landkreis Bamberg als Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) nun einen Rückzieher macht und seine Mitgliedschaft in der AGFK zum Jahresende gekündigt hat.

Die in der Presse genannten Gründe für den Austritt sind nach Meinung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Bamberg durchwegs vorgeschoben. Dass die Regularien für die Zertifizierung als fahrradfreundliche Kommune zu streng seien, geht so ziemlich ins Leere, da diese Bedingungen vorab bekannt waren und sich seit Gründung der AGFK nicht geändert haben. Auch die nun bemängelten Kosten für die Jahresmitgliedschaft in Höhe von 2500 EUR sollten dem Landratsamt bekannt gewesen sein. Auch diese sind seit dem damaligen AGFK-Beitritt gleich geblieben. Und die bei der Vorbereisung durch das
Bewertungskommission geübte formale Kritik an der Fahrradbeschilderung hatte zudem nie die Zielsetzung, alle bestehenden Schilder durch Neue auszutauschen. Dass man nun die Kosten für ein von der AGFK-Kommission gefordertes Radverkehrskonzept nicht aufwenden will, zeugt von einer „Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht nass“-Mentalität, also die Zertifizierung wäre schon schön gewesen, aber Geld will man dafür nicht ausgeben.

Zumindest politisch merkwürdig ist auch der Zeitpunkt der Kündigung, die schon vorab eigenmächtig durch den Landrat erfolgte, bevor der Kreistag einen Beschluss dazu fasste. Wenn diverse Kreisräte nun fragen, „was so eine Zertifizierung denn bringe“ möchte man die Gegenfrage stellen, warum sie denn damals dem Beitritt zur AGFK zugestimmt hatten. Die nachträgliche Absegnung der Vorabkündigung erfolgte dann trauriger Weise einstimmig durch die Volksvertreter.

Der Höhepunkt der unkritischen Pressemitteilung bildet jedoch die Aussage „dass sich einige Mitglieder der Prüfungskommission daneben benommen hätten“. Hier könnten nur die kritischen Fragen seitens der obersten Baubehörde bei der Vorbereisung gemeint sein, die sich um sich widersprechende verkehrsrechtliche Anordnungen zur Benutzungspflicht von Radwegen drehten. Ansonsten verlief die Veranstaltung ohne besondere Vorkommnisse. Auffallend war höchstens noch das Verhalten des Landrates selbst, der sich für die Teilnahme an der Tour entschuldigen ließ und bei der persönlichen Begrüßung der Gäste einen relativ unmotivierten und unvorbereiteten Eindruck hinterließ. Dabei hat die Kommission den Landkreis insgesamt sehr wohlwollend behandelt, hat die großen Anstrengungen im touristischen Bereich gewürdigt aber eben die Erstellung eines Gesamtkonzepts, das auch den Alltagsverkehr beinhaltet, gefordert. Aus ADFC-Sicht ist eine solche Forderung mehr als berechtigt und sollte den Landkreis nicht vor eine unlösbare Aufgabe stellen.

Ob der Landkreis nun das eingesparte Geld in fahrradfreundliche Projekte stecken wird, bleibt fraglich. Die Aussagen in der Presse, man kenne ja die Schwachstellen und würde daran arbeiten, sowie die Zusammenfassung, der Landkreis ist und bliebt fahrradfreundlich, zeugt von einer wenig selbstkritischen Einstellung zum Thema Radverkehr. Landrat und Kreisräte scheinen hier alles besser zu wissen und geben sich gegenüber externem Know-how in hohem Maße beratungsresistent.

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